Das Orchester geht auf die 1946 gegründete Stader Stadtkapelle zurück und wurde ab 1950 unter dem Namen Stader Kammerorchester geführt.
Auf Anregung des Kreis-Chormeisters Albert Kasprick wurde es als „Liebhaberorchester“ für Musikstudenten und Amateure gegründet. Die Stader Stadtkapelle spielte überwiegend in den Kirchen Stades und seiner Umgebung. Auch machte es durch die sogenannten Volkskonzerte von sich reden.
Nach mancherlei Anlaufschwierigkeiten übernahmen 1956 der Kirchenmusikdirektor und Musikpädagoge Wilhelm Adrian die Leitung des Orchesters.
Von 1976 bis 1978 leitete der Kirchenmusikdirektor Albert Behrends das Orchester.
Ihm folgte Gerhard Grimpe aus Agathenburg, der als ausgebildeter Geiger besonders den Streichern wertvolle Hilfe vermitteln konnte. Unter Grimpe wurden Aufführungen von Klavierkonzerten Mozarts und anderer Klassiker möglich. In dieser Zeit erlebte das Orchester ein erstes Gastspiel nach Schweden. Gerhard Grimpe verstarb plötzlich und viel zu früh im Jahre 1985.
Nach einer kurzen Zeit, in der das Orchester ohne Dirigenten blieb, wurde István Menich-Horváth als erster professioneller Dirigent für die Leitung des Orchesters gewonnen. Da die Stadt Stade und der Landkreis das Orchester finanziell unterstützten, konnten zusätzlich zum Dirigenten ein Konzertmeister und Stimmführer bei den Celli und Bratschen eingestellt werden. Unter Horváths Leitung hat sich das Orchester viele Werke des Barock, der Klassik, der Romantik, aber auch zeitgenössische Kompositionen erarbeitet und zur Aufführung gebracht.
Das erste Konzert im neu eröffneten STADEUM im Jahr 1989 begründete die Zusammenarbeit des Orchesters mit dem Chor des Gymnasiums Athenaeum unter dessen Leiter Hans Niemeyer. Das Programm bestand unter anderem aus Beethovens Violinkonzert und seiner Fantasie für Klavier, Chor und Orchester.
Von 1994 - 2003 leitete die Flötistin Frau Regina Schmidt-Lehr die Bläsergruppe des Orchesters. Die Bläsergruppe hat sich so gut entwickelt, dass sie seit 1995 eigene Konzerte gibt.
Ein herausragendes Ereignis war die Aufführung der Oper "Orfeo et Euridice" von Christoph Willibald Gluck. Sie wurde anläßlich des 1000jähringen Bestehens der Stadt Stade in Zusammenarbeit mit dem Chor des Gymnasiums Athenaeum Ende Oktober 1994 in italienischer Sprache im STADEUM aufgeführt. Als Orfeo konnte der Countertenor Meinderd Zwart gewonnen werden, als Euridice die Sopranistin Julia Barthe und als Amor Anja Burghardt. Auf der Bühne erlebte man außerdem als eurhythmischen Bewegungschor den Abschlußkurs der Eurhythmieschule Hamburg als Seele der Euridice Marion Ehrsam. Die musikalische Gesamtleitung oblag István Menich-Horváth, Regie führte Charlie Rinn-Rock, die Eurhythmieeinstudierung oblag Melaine MacDonald-Lampson und die Choreinstudierung Hans Niemeyer.
Im Jahr 1995 schuf der Hamburger Komponist Wolfgang Söring für die Cello-Dozentin des SKO Renate Höchst ein Konzert für Violoncello und Orchester, das in einem Abonnementskonzert des Kulturkreises der Stadt Stade seine Uraufführung erlebte.
Im Jubiläumskonzert am 15. September 1996 spielte das Orchester unter Mitwirkung des Stader Kammerchors unter der Leitung von Hans Niemeyer von Ludwig van Beethoven die Ouvertüre „Die Geschöpfe des Prometheus“, und die Fantasie für Klavier, Chor und Orchester.
Nun brachen schwere Zeiten für das Orchester an. Herr Horváth legte seine Tätigkeit als Dirigent nieder und viele Musiker verließen gleichzeitig das Orchester. Um den Fortbestand des Orchesters zu ermöglichen, wurde Anfang 1997 der Verein Stader Kammerorchester gegründet. Die musikalische Leitung des Orchesters übernahm der Konzertmeister Jürgen Groß. Durch seine erfolgreiche Arbeit konnten nach kurzer Zeit neue Mitspieler gewonnen werden.
So war es möglich, im November 1998 unter der Leitung von Sven Hiemke zusammen mit den Chören Coro con Spirito und dem Kammerchor des Athenaeums Stade den Messias von Georg Friedrich Händel in St. Cosmae in Stade und in St. Johannis in Harvestehude aufzuführen.
Nach zweijähriger Arbeit ohne festen Dirigenten wurde anlässlich des nächsten Projekts „Jazz meets classic“ der Hamburger Dirigent Alexander Mottok als neuer musikalischer Leiter verpflichtet. Das Projekt wurde zusammen mit der Bigband der KreisJugendMusikschule gestaltet mit Werken von Mozart, Gershwin (Rhapsody in Blue mit dem Solisten Johannes Cziupka am Klavier) sowie mit gemeinsam musizierten Jazz-Standards und kam am 12. März 1999 im Stadeum zur Aufführung.
Seit Juli 1999 arbeitet das Stader Kammerorchester dauerhaft unter dem Dirigenten Alexander Mottok. Besonderer Schwerpunkt der Arbeit seitdem sind Kooperationsprojekte mit anderen Ensembles, Institutionen und Kulturschaffenden aus dem Stader Umfeld. So konnte im Jahr 2000 gemeinsam mit dem Chor des Athenaeums die Auftragskomposition „Ische und die Wikinger (oder: die Macht der Musik)“ im Rahmen eines Konzertes mit dem Titel „Comedy Classic“ im Stadeum uraufgeführt werden. Mit der Kantorei St. Cosmae (Einstudierung: Martin Boecker) und der Sopranistin Miriam Meyer wurde kurze Zeit später Mendelssohns 42. Psalm („Wie der Hirsch schreit“) aufgeführt, im Jahre 2005 wurden wiederum mit dem Athenaeums-Chor und gemeinsam mit dem Deutschen Ärzteorchester im Stadeum die „Carmina Burana“ von Carl Orff.
Dieses Projekt war gleichzeitig der Auftakt zu einer seitdem regelmäßigen Zusammenarbeit mit dem Schlagwerkensemble „Beat the Drum“, das Christian Besch an der Stader Kreisjugendmusikschule leitet.
Zum 60-jähriges Bestehen des SKO 2006 wurde eine Doppel-CD mit Aufnahmen aus mehreren Jahrzehnten veröffentlicht, die im Rahmen eines Jubiläumskonzertes vorgestellt wurde.
Die Zusammenarbeit mit dem Stader Kammerchor „Vox Humana“ unter Hans Niemeyers Leitung ermöglichte weitere große Oratorienaufführungen, wie das Mozart-Requiem (2012) und noch zuvor die „Schöpfung“ von Josef Haydn, die im Rahmen eines Disziplin-übergreifenden Kulturprojektes mit Vorträgen und Ausstellungen unter Einbeziehung von Kunstmalern aus der Stader Region im Stadeum aufgeführt wurde.
Eine weitere Orchesterfahrt führte im Rahmen der Städtepartnerschaft der Stadt Stade zu einem Besuch nach Karlshamn (Südschweden). Dort bot sich dem Orchester die Möglichkeit, bei der Kulturnacht am 1. Oktober 2011 mitzuwirken und ein Konzert in der Carl-Gustavs-Kirche zu geben. Zur Aufführung kamen Claude Debussys "Suite Bergamasque", eine Uraufführung von Reso Kiknadze "deflemus", eine Komposition eigens für das Stader Kammerorchester komponiert, Henryk Wieniawski "Legende" (Solistin: Katarzyna Jerzewska, Violine) sowie Haydns Londoner Sinfonie Nr. 104.
Das Stader Kammerorchester führt jedes Jahr zwei Konzertprogramme mit jeweils zwei Konzerten auf, die in den Stader Stadtkirchen oder im Stadeum sowie in Konzerträumen im weiteren Stader Umland stattfinden. Die Sinfoniekonzerte stehen meist unter einem Motto (zuletzt: „Nordlichter“ mit Musik aus Skandinavien von Grieg, Sibelius, Gade und de Frumerie), Sonderprojekte wie das „Spectaculum“ (2015 im Stadeum, mit Tänzern, Akrobaten und Solisten) ergänzen den Spielplan.
Das Stader Kammerorchester ist mittlerweile auf ein voll besetztes Sinfonieorchester angewachsen, das quantitativ und qualitativ in der Lage ist, auch romantische und spätromantische Sinfonik aus eigenen Kräften zu musizieren.